Programm

Am Beginn von nano#drei stehen vier unterschiedliche Soloprogramme in der Sammlung des Museum Folkwang. Axel Dörner (Berlin) bewegt sich in den Bereichen Improvisierte Musik, Neue Musik, Jazz sowie Elektronische Musik. Er entwickelte einen außergewöhnlichen Stil des Trompetenspiels basierend auf neu erfundenen Spieltechniken. Achim Zepezauer (Dortmund) improvisiert in seiner Performance an der Schnittstelle zwischen Musik und Bildender Kunst. Dabei begibt er sich auf eine Klangsuche zwischen tonalen und atonalen Flächen, Rhythmen, Sprachfetzen, abstrakten und konkreten Geräuschen. Leopold Hurt (Hamburg) präsentiert sich als Komponist wie auch als Solist an der Zither. In seinen Werken spiegelt sich seine Auseinandersetzung mit historischen Klangdokumenten traditioneller Volksmusik wider, die er auch mit elektronischen und multimedialen Mitteln bearbeitet. Jan Termath (Münster) bespielt den Raum mit zwei Tuben, einer Kontrabassposaune sowie Zuspielung. Zu hören sind Kompositionen Neuer Musik u.a. von Mauricio Kagel und Gerhard Stäbler, wobei das Thema „Atem“ in den Werken für Blasinstrumente eine besondere Rolle spielt.

Im Anschluss folgt eine Kollektivperformance im Museumsgarten. Unter freiem Himmel präsentiert Nico Sauer, der als Moderator durch das gesamte Programm von nano#drei führen wird, eine Gruppe von Künstler:innen des Ruhrgebiets. Rie Watanabe (Perkussion), Camila Scholtbach (Tanz), Emily Wittbrodt (Cello), Caris Hermes (Bass), Ute Völker (Akkordeon) und Kanako Minami (Tanz) laden das Publikum zu einem gemeinsamen „Picknick“ ein – zum Sehen, zum Hören, zum Erleben.

Den Abschluss des ersten Tages macht das Trio The Liz (Berlin) in der Holsterhausener Kirche St. Mariä Empfängnis. Das sogenannte „Power Trio“ akkumuliert eine Vielzahl von Aktionen und Requisiten zu einer einzigartigen, multimedialen Performance. Sowohl als improvisierendes Trio wie auch als Komponist:innen arbeiten Liz Albee, Liz Kosack und Korhan Liz Erel mit Video, Puppen und Performance und bewegen sich damit in den Grenzbereichen von Experimental, Impro, Jazz, Beat-Elektronik und textbasierter Musik.

Der Sonntag beginnt in St. Mariä Empfängnis mit dem Orgel-Saxophon-Duo „Wünsche“ von Luise Volkmann (Köln) und Estreilla Besson (Frk). Die Fusion aus Altsaxophon und Kirchenorgel eröffnet einen Raum für nicht-religionsgebundene Andächtigkeit und entfaltet eine mystische Atmosphäre. Im Anschluss trifft das Neue- Musik-Ensemble S201 (Ruhrgebiet) auf den Elektroimprovisationskünstler Moogulator (Solingen): In ihrem Set werden nicht nur musikalische Gegensätze thematisiert, sondern auch Annäherungsversuche gewagt. Synthesizerdrones treffen auf Akkordeonklangflächen, Flötenperkussion auf elektronische Beats. Auf diese Weise wird eine Hybridsituation verschiedener Genres geschaffen. Den Abschluss machen Rochus Aust und das 1. Deutsche Stromorchester (Köln). Aus eigenen historischen Aufnahmen generiert Aust die Komponisten-Trios Telemann-Vitali- Purcell, Bach-Mozart-Haydn, Aust-Baader-Oswald etc., die den spielenden Musiker:innen jeweils nebeneinander, übereinander, ineinander und miteinander als Vorlagen dienen. Der rote Faden sind die „gefrorenen Daten“, ihre Bergung der künstlerische Prozess, das daraus Entstehende ist die Sichtbarkeit des DIGITAL FREEZE und der Diskurs darüber die Transformation in einen neuen Aggregatzustand.

Wir danken dem Museum Folkwang sowie der Gemeinde St. Mariä Empfängnis für Ihre Kooperationsbereitschaft.

nano#drei wird gefördert durch:

nano#drei – 12. & 13. September 2020

Samstag, 12. September 2020

15.00h – 17.15h Museum Folkwang
Axel Dörner
Komposition für Trompete und Elektronik Achim Zepezauer
Kuhzunft Elektro

Leopold Hurt
Logbuch – Hommage à K.V. (2007). Einträge für mikrotonale Zither

Jan Termath – Tuba, Doppeltrichter-Tuba, Kontrabassposaune
– Mauricio Kagel: Atem für einen Bläser (1969/70)
– Giacinto Scelsi: Maknongan für ein tiefes Instrument (1976)
– Gerhard Stäbler: HAI! für Tuba (1991)

18.00h – 19.00h Museumsgarten des Museum Folkwang
„Picknick“ mit Nico Sauer
und Rie Watanabe – Perkussion, Camila Scholtbach – Tanz, Emily Wittbrodt – Cello, Caris Hermes – Bass, Ute Völker – Akkordeon, Kanako Minami – Tanz

20.00h – 21.00h St. Mariä Empfängnis
The Liz
Liz Allbee – Trompete, Objekte
Liz Kosack – Synthesizer
Korhan Liz Erel – Elektronik

Sonntag, 13. September 2020

17.00h – 17.45h
Wünsche
Luise Volkmann – Altsax
Estreilla Besson – Orgel

18.00h – 18.45h
Ensemble S201 & Moogulator
Britzelpop und Neue Musik

19.30h – 20.30h
Re-Ensoundment / Digital Freeze Trio
Rochus Aust / 1. Deutsches Stromorchester
mit Rochus Aust, Florian Zwissler, Mark Polscher, Verena Barié
gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie durch das Kultursekretariat NRW

Moderation: Nico Sauer
Künstlerische Leitung: Leonie Reineke und Florian Walter

Presseanfragen:
presse@gnmr.de
Hanna Fink – 0178 359 23 64 // Maik Hoppe – 0151 19401136

Kartenreservierung bitte über unser Anmeldeformular auf www.gnmr.de